Bier sollte niemals geschmacklos, langweilig oder charakterlos schmecken.
14. September 2020
Eine Kopie des Berichtes von kraftbier0711.de
Andreas Seufert von Pax Bräu
Wir haben es geschafft den fast schon legendären und sehr erfahrenen Brauer Andreas Seufert von Pax Bräu aus Oberelsbach zu sprechen. Pax Bräu wurde 2007 als Ein-Mann-Betrieb gegründet und ist seit dem im deutschen Kraftbier Umfeld nicht mehr wegzudenken. Pax setzt nicht nur immer neue Ideen im Bier Bereich um, sondern sie sind auch Vorreiter für die Kreativbierszene. Ihre Philosophie ist: Bier sollte niemals geschmacklos, langweilig oder charakterlos schmecken. Pax Biere sind Leuchtfeuer, Nonkonformist und trotzen der Wüste der deutschen Einheitsbiere. Daz bedarf es aber auch jede Menge Erfahrung und handwerkliches Geschick, was Andreas durch seine lange Ausbildung und den Beruf als Brauer und Mälzer lernen durfte. Wir sind gespannt, was er uns zu erzählen hat.
Woher kommst du? Erzähl uns etwas über Deinen Werdegang.
Geboren bin ich in Fulda und aufgewachsen in Würzburg. Danach bin ich nach Oberelsbach und dort hat es mich nach abgebrochener Gymnasialausbildung und dem anschließenden Zivildienst mehr, oder minder zufällig in die Brauerausbilung bei der Würzburger Hofbräu getrieben, die ich aber auf Grund guter Leistungen vorzeitig beenden durfte.
Seit meiner Ausbildung war mir klar, dass der Brauerberuf mir wirklich Spaß bringt und ich lieber in handwerklichen Strukturen arbeiten möchte. So kam es, dass mich meine erste Gesellenstelle nach Landau in die Pfalz führte, wo ich im Landauer Brauhof das handwerkliche Brauen richtig lernen durfte. Meine Stellen sind zahlreich und gehen von der Fachschule Doemens als Brau- und Malzmeister, über die Auslandsanstellung in Vietnam City genauer im Brauhaus NGUYEN DU, als Schriftführer bei der Saftaufbereitung Hardthof Fruchtsaft GmbH in Grünsfeld, über die Anstellung als Brauer in der Privatbrauerei Ludwig Roth GmbH in Schweinfurt, bei Löwenburg Culture and Entertainment in Shenzhen China, bei der Brauerei Tolstiy Fraer in Russland, als Braumeister bei GEA Huppmann AG für Kirin, Auerbräu, Brasserie d’Orval, Pilsner Urquell, usw. bis hin zur eigenen Brauerei Pax und der Ausbildung zum Biersommelier 2010.
Da ich aus einer Familie stamme, die weit vor meiner Zeit, in Oberelsbach in das Kommunbraugeschehen involviert war, bestand dort schon immer eine Affinität zur Herstellung des eigenen Bieres. So kam es, dass ich mit großer Unterstützung meines Onkels in die Stallungen seines ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebes eine Hobbybrauerei mit einer Ausschlagmenge von 250l installierte. Dort braute ich immer dann, wenn ich längere Zeit nichts Anderes zu tun hatte, oder mich länger an einem Stück in der Heimat aufhielt. Der Rest ist dann mittlerweile Geschichte. Da ging dann wohl das Hobby mit mir durch…
Wie bist Du auf den Namen Pax gekommen? Mein erster Meisterschulentag war 9/11. Danach haben selbst angehende Braumeister ab und an über Krieg und Frieden diskutiert. Ein Klassenkollege brachte damals gerne den Trinkspruch aus: „Drum lasst uns Schwerter zu Zapfhähnen schmieden und trinken für den Frieden“. Der hat bei mir so gesessen, dass ich ihn nicht mehr vergessen konnte. Als es dann nach meinem 2-jährigen Engagement in China aussah, dass ich evtl. mein Brauprojekt intensiver angehen könnte, stand schnell die Frage nach einem Namen im Raum. Mir gefiel der Gedanke den Trinkspruch aus der Meisertschulzeit als Brauereimotto zu verhackstücken. Es war also naheliegend, etwas zu diesem Motto Passendes zu wählen. Jedoch der Name Friedensbräu hörte sich für meine Ohren zu sehr nach Bestattungsinstitut an, so dass dieser Name ausschied. Es begab sich aber zu dieser Zeit, dass ich mich zusammen mit meiner Freundin zum Backpacken in Laos aufhielt und wir unsere Gedanken auch beim Warten auf den Bus, von Zeit zu Zeit um diesen Thema kreisen liesen. Eben dort, an einer Bushaltestelle mitten in Laos, kam meiner Freundin der Name, als sie den Namen Pakse, einer Stadt in Südlaos auf dem Busfahrplan laß: Pax lat. für Friede – Das sollte es sein.
Wie bist Du zum Bierbrauen gekommen? Eigentlich war es so wie bei Hans Söllner’s Lied “Endlich eine Arbeit”. Ich wollte eigentlich was ganz anderes werden, nämlich Mechaniker, was mir jedoch aufgrund meines grandiosen Schulabschlusses, einer offensichtlich Nichteignung für diesen Beruf, sowie einem recht punkverzottelten Äusserem und der dazugehörigen Fuck the System-Einstellung, verwährt blieb. Aus Mangel an Alternativen und einer gewissen Affinität zum Biertrinken, habe ich damals bei der Berufsberatung als Ausweichmöglichkeit den Beruf das Brauers und Mälzers angegeben. Ich denke manchmal, es sollte wohl so sein. Quasi vom Schicksal vorbestimmt. Denn auf meine Bewerbungen auf die Ausbildungsstellen zum Brauer und Mälzer bekam ich fast ausnahmslos Einladungen zu Bewerbungsgesprächen. Bereits bei der ersten Brauerei haben sie mich auf der Straße abgefangen und das obwohl ich ordnungsgemäß zum Bewerbungsgespräch mit Lederkutte erschienen bin.
Welche Höhen/Tiefen hast Du mit Pax bereits erlebt? Es ist wohl kein Geheimniss, dass 2017 der bisherige Peak im deutschen Kreativbiermarkt war. Die Jahre danach waren Geschäftsmäßig eher zäh. 2020 hätte sich so in puncto Veranstaltungen und großen Aufträgen, die anstanden schon ganz gut angelassen, bis im März dann alle Hoffnungen auf das beste Jahr seit bestehen der Pax Bräu geraubt wurden. Zu den Höhen gehörte sicherlich auch, die Installation einer professionellen Brauanlage in 2011, sowie einer eigenen Füllerei in 2014 und die Ausbildung meines ersten (Alex) und zweiten Lehrlings (Thorsten). Das war schon ein tolles Gefühl zu sehen, was man in den letzten Jahren alles bewegt hat.
Was ist Dein Lieblingsbierstil? Es gibt da wohl zwei. Der erste, eine alte Liebe von mir, ist das Rauchbier. Der zweite den ich unheimlich gerne trinke ist das Witbier.
Welches Bier ging mal so richtig schief und warum? Es war ein Weißbier. Die Hefe, die ich bekam war kontaminiert und so kam das Bier schon sauer aus der Gärung raus. Ein Lehrling, in der Brauerei, in der ich mir damals die Hefe holte, gab mir die Hefe fälschlicher Weise aus einem gesperrten Tank, obwohl bereits bekannt war, dass sich darin Lactos befanden. Ansonsten führe ich in den letzten Jahren den ständigen Kampf mit den Lactos bei meinem Lieblingsbierstil – dem Witbier. Aber hinter das Warum bin ich bis heute noch nicht gekommen, da alle Biere aussenrum ständig o.B. sind (selbst alle Weißbiere!)
Du machst ja total kreative Biere, wie kommst Du auf die Ideen? Wo holst Du Dir die Inspiration, bzw. Muse? Ich gehe mit offenen Sinnen durch die Welt, da fällt mir schon einmal die eine, oder andere Zutat auf, die meine Aufmerksamkeit erregt, wie zum Beispiel die Rose, bei meiner Rhabarber-Hibiskus-Rosen-Gose. Es ging mit der Rose los, deren Geruch ich so lecker fand, dass sich dann Stück für Stück die anderen Zutaten zusammenfanden. Oder zum Beispiel beim Essen. So war es ein Mango-Chili-Dipp, den ich einmal kosten durfte, der dafür verantwortlich war, dass ich ein Mango-Chili-Strong-Ale gebraut habe. Manchmal sind es auch die Biere von Kollegen, die mich nachhaltig beeindrucken, sodass ich auch meine Interpretation dieses Bierstil selbst brauen möchte. Die Inspiration hole ich mir, wie jeder andere Künstler, auch bei meiner Muse.
Bist Du mit Deinen Bieren schon mal in Bayern angeeckt? Ja, diverse Male.
Craft Bier Hype oder bleibt? Das wird schon noch Schrittchen für Schrittchen vorangehen mit diesem sogenannten Craft Bier. Aber einen Hype würde ich das nicht gerade nennen.
Was hälst Du von Nachhaltigkeit und wie gehst Du beim Brauen mit dem Thema um? Eine Menge. Ich braue zum überwiegenden Teil mit Biorohstoffen aus der Region. Ich habe meine eigene Braugerste aus Oberelsbach, die mir sortenrein in 20km Entfernung vermälzt wird. Kürzere Transportwege, wie die meinen gibt es kaum. Der Großteil meines Hopfen kommt von einem Biohof aus dem Landkreis Forchheim. Wir bemühen uns unsere Brauwochen so zu gestalten, dass wir nach Möglichkeit nur eine Brauwoche im Monat haben und in dieser dann bis zu 12 Sude durchsieden. Das spart uns einen Haufen Anfahr- und Reinigungsenergie. Wir haben sowohl Photovoltaik, als auch Solarthemie installiert. Den Strom, den wir zukaufen müssen erhalten wir auschließlich aus regenerativen Energiequellen von den Elektrizitätswerken in Schönau. Zusätzlich sind wir an den Nahwärmeverbund in Oberelsbach angeschlossen, der seine Energie aus Hackschnitzeln bezieht. Unsere Prozesswärme erzeugen wir momentan noch aus Öl. Langfristig plane ich aber bereits an einer Umstellung auf erneuerbare Energiequellen.
Was sagst Du zum Reinheitsgebot? Chance oder Einschränkung? Es hat uns bisher viel Chemie im Bier erspart und schränkt uns aber auch gewaltig ein. Eine Reformation, bzw. Abschaffung ist schon lange überfällig. Ich wünschte mir es würde zu einem Natürlichkeitsgebot kommen, wie es die Deutschen Kreativbrauer bereits ausgearbeitet haben.
Welcher Hopfen hat sich als Lieblingshopfen bei Dir etabliert? Gibt es überhaupt einen? Ich hopfe gerne mit neuseeländischen Hopfen, wenn es darum geht hopfenbetonte Bier wie Pale Ale und Co. zu brauen. Besonders positiv ist mir dabei der Riwaka in Erinnerung geblieben. Aber an den komme ich seit Jahren nicht mehr ran. Zusätzlich benutze ich gerne NZ Motueka. Ansonsten sind meine meistgebrauchten Hopfen die Perle, Spalter Select und Cascade. Die finde ich logischerweise auch recht toll.
Hast Du schon diverse Co Suds gemacht? Wenn ja mit wem? Ja, mit John Wright von der Band No Means No, oder dem Dolf vom TRUST Fanzine. Mit anderen Brauern habe ich mit den Kreativbrauern (Gemeinschaftssud) gebraut, oder mit dem Sven Austel vom Brix Brewhouse in Stavanger Norwegen in Stavanger. Meine letztes Projekt war das Old School Lager mit dem Tom Schwindel von Braukomet. Es handelt sich hierbei um ein Lager mit historischen Malzen, Hopfensorten und einer alten Hefesorte.
Was kommt als nächstes? Das selbe wie jeden Tag. ich werde versuchen die Erde zu erobern! Und zwar mit einer alkoholfreien Brauspezialität.
Vielen lieben Dank an Andreas Seufert für das geniale Interview. Wir sind beeindruckt, was Du in Punkto Nachhaltigkeit schon unternimmst. Da können sich einige Betriebe eine Scheibe von abschneiden. Auch Deine Erfahrung und dein Werdegang sprechen für sich und da ist es auch kein Wunder, dass Deine Biere einen eigenen Charakter, Stil und ein eigenes Leben aufweisen. Wir feiern Deine Kreativität und jetzt nach dem Interview erst recht. Cheers!
BR Heimat interviewt den Braumeister
18. Dezember 2019
Am 18. Dezember 2019 wurde Andreas Seufert von Jochen Wobser – Reporter des Bayrischen Rundfunks – interviewt. Dabei zeigte der Braumeister erneut seine Leidenschaft für gutes Bier und seine Ideen für kreative Sude. Es entstand ein angenehmer neuer Hör-Beitrag für die Sendung „Habe die Ehre“ auf „BR Heimat„.
Auf dem Brauerei Gelände haben wir ein nettes kleines „Lädele„, für alle Souvenir-Jäger, Fans und alle anderen, die grad vor Ort sind, ist das die beste Gelegenheit für den Einkauf von leckerm Getränk und von „Gschenkli“…
Das ist kein Bier, das ist Motorenöl! Und zwar von einem 70 Jahre alten Lanztraktor, bei dem noch nie das Öl gewechselt worden ist. Das ist der erste Eindruck, den man erhält, wenn man dieses Stout in ein Glas gießt.
Die Farbe ist schwarz wie die Nacht. Wie für ein Ale typisch ist das Getränk schaum- und kohlensäurearm. Der Geruch wird dominiert von Röstaromen sowie Kaffee- und Schokoladennoten. Durchzogen von einem Hauch Birne. Der Antrunk vertieft den durch den Geruch gewonnen Eindruck von Kaffee und Schokolade. Der Körper ist breit aber trocken und zum Abgang hin harmonisch abgerundet. Im Abgang wir diese lakritzige Süße wahrgenommen, die über dem Ganzen zu schweben scheint. Dieses Stout hinterläßt einen langen angenehmen Gesamteindruck.
Februar 2012 Pacifator Doppelbock (ab Aschermittwoch)
März 2012 Pax Bräu Pumpkin Ale
Änderungen vorbehalten.
Ausbau der Brauerei
3. Dezember 2011
Nun ist es es endlich vollbracht. Das neue Sudhaus schnurrt wie ein Kätzchen! Das Schöne daran ist, ich habe jetzt Zeit mal wieder die Homepage zu aktualisieren:). Und ganz nebenbei habe ich durch die Erweiterung der Kapazität die Möglichkeit erhalten abgefahrene Biere auszuprobieren. Hierzu später mehr. Zurück zum Umbau der Brauerei. Mit der neuen Anlage kann ich nun 1000 Liter Bier pro Sud herstellen. Die Gärkapazität wurde von 500 auf 2000 Liter aufgestockt, die Lagerkapazität von 4000 auf 11000 Liter. Für Euch als Konsumenten bedeutet das, dass das Bier zukünftig nicht so schnell ausgehen sollte und sich die Vielfalt der von mir angebotenen edlen Tröpfchen gewaltig erhöhen wird.
Maibock
28. März 2011
So, jetzt ist es bald wieder so weit. Der legendäre Maibock ist bald wieder zu haben! Interessenten sollten schnell zu greifen, da unser Maibock letztes Jahr nach 3 Wochen schon ausverkauft war.
Farblich handelt es sich beim Maibock um ein intensiv goldenes Bier mit einer festen, feinporigen, ja wahrhaft majestätischen Schaumkrone.
Das Hopfenbouquet lässt das Riechorgan passend zur Jahreszeit eine Frühlingswiese voll mit Krokusse, Tulpen und Narzissen erahnen.
Geschmacklich wird der Genießer nicht im unklaren gelassen, dass es sich hierbei um ein Starkbier handelt. Im Vordergrund steht der massive, aber reine Gesamteindruck, dessen Malzaroma sich vom Antrunk, über den Körper hinweg steigert, um im Abgang wie eine an einer Steilklippe sich brechenden Welle in viele kleine Karamellnoten zu gischten. Die sanfte und ausgewogene Bitterkeit aus Tettnanger Aromahopfen und Hallertauer Perle streichelt dabei zart die Geschmacksknospen.
Eine Expertemeinung zu unserem Bier aus dem Ausland
28. März 2011
Hallo Andreas,
It was a real pleasure to see you at your brewery last week. (Some pictures attached)
I am most impressed with your brewery and also with the beers that you produce. My thoughts on your beers – both your beers are an adventure. You start with the big bottle, then have a little play to open it and then the fun of pouring from a larger than normal bottle. The beers foam beautifully and tell a story. A good story has a beginning, a middle, and an end. Your beers pour perfectly and offer a pleasant nose – especially with the local grown bananas (!). With the first sip of Vollbier the malt flavour shines through, but held in check by the balanced bitterness and smoked malt which become apparent a little later leaving a pleasant aftertaste. The wheat beer has a very pleasant smooth sweet taste which is counter-acted by the esters. The bitterness comes through in the aftertaste. The play with the big bottle continues as you learn to hold the stopper at the end of pouring. If you don’t, it flips under the beer which then goes elsewhere and not in the glass. 🙂
The beers survived the travel and were put in the refrigerator when we arrived back in England approx 36hrs after leaving you. But stock levels are dropping alarmingly quickly. Linda’s son Sam loves the Vollbier and said „Where can I buy it?“
Investition in neues Sudhaus geplant – Oberelsbacher Bier nun auch Dachmarke Rhön-Betrieb
Ein Bier, gebraut von einem Braumeister, der schon die ganze Welt bereiste und Brauereien aufbaute. Ein Bier, hergestellt in 100 Prozent Handarbeit. Ein Bier, das nur in Oberelsbach gebraut wird: Original Oberelsbacher „Pax Bräu“. Dessen Braumeister plant nun ein neues Sudhaus.
Seit November 2009 betreibt Braumeister und Biersommelier Andreas Seufert (vormals Pluskal) die Brauerei in der Rathgeberstraße 7 in Oberelsbach hauptberuflich. Immer beliebter und erfolgreicher wird das Pax Bräu, das ein „Leuchtfeuer der Nonkonformität gegen die Eintönigkeit der Großkonzernbiere“ darstellen soll, wie es der Braumeister auf seiner zukünftigen Homepage beschreibt.
Kapazität vervierfachen
Aufgrund des großen Erfolgs plant Seufert nun, in seine Brauerei zu investieren und Anfang 2011 ein neues Sudhaus zu errichten, wie er im Gespräch mit dieser Zeitung bekannt gab. Mit dem neuen Sudhaus soll die Braukapazität von derzeit 1000 Litern auf 4000 Liter pro Woche gesteigert werden. „Es gibt Zeiten, da komme ich mit der Produktion schon nicht mehr richtig hinterher“, so Andreas Seufert. Eine neue Maische-und Würzepfanne, einen neuen Läuterbottich sowie zusätzliche Gärbottiche und Lagertanks soll die Brauereierweiterung umfassen.
Schon im Frühjahr dieses Jahres hat er seine Brauerei mit einer Fotovoltaik-Anlage und Solarthermie ausgestattet, um „sparsam mit den uns gegebenen Ressourcen umzugehen“. Seit diesem Jahr ist „Pax Bräu“ auch Mitglied der Dachmarke Rhön, Anfang des kommenden Jahres soll die Zertifizierung mit dem Bio-Siegel nach der EG-Öko-Verordnung erfolgen.
Braumalz aus der Region
„Ein gutes Bier“, so sagt Andreas Seufert, „muss nicht nur wunderbar schmecken“. Auch ein guter Schaum, eine ansprechende Farbe und ein guter Geruch seien Kriterien für ein gutes Bier. Um dies zu erreichen, benutzt Seufert ausschließlich bestes Braumalz aus der Region und feinsten Aromahopfen aus der Hallertau. Alle seine Zutaten stammen bereits jetzt aus kontrolliert biologischem Landbau. Das Rhöner Wasser eigne sich hervorragend für die Herstellung der Pax-Bräu-Biere.
Diese Biere werden in keinster Weise stabilisiert, das heißt, weder filtriert noch erhitzt. Dies führt zu einer verkürzten Haltbarkeit, je nach Lagerungsbedingungen. Jedoch gerade das macht den besonderen Geschmack des Oberelsbacher Bieres aus. Durch die nicht-automatisierte Produktion und liebevolle Handarbeit ist Seufert zu jederzeit hautnah am Produkt und versucht so, jeder der Pax-Bräu-Sorten eine individuelle und besondere Note zu geben.
Auf dem Markt sind bisher zwei Sorten: das dunkle Pax-Bräu-Vollbier und das helle Pax-Bräu-Weizenbier. Das dunkle Vollbier ist Vollmundigkeit, mehr malzig als hopfig, wird untergärig gebraut und weist eine harmonische Bitterkeit auf, die im Abgang mit einer leicht rauchigen, aus dem Malz stammenden Note harmoniert.
Doppelbock in Planung
Das helle Weißbier beschreibt Seufert als obergärig mit fruchtiger Note, nelkigem Abgang und hoher Vollmundigkeit. Die Erfahrungen aus den verschiedenen Ländern der ganzen Welt, in denen er schon gewesen ist, sind in diese beiden Kreationen mit eingeflossen.
Ende November dieses Jahres soll ein Pax-Bräu-Doppelbock hinzukommen und im nächsten Jahr will Seufert einen so genannten „Bierkalender“ erstellen, das heißt, in jedem Monat ein anderes zusätzliches Bier anbieten.
ONLINE-TIPP
In rund zwei Wochen geht die Internetseite von Pax Bräu online: www.pax-braeu.de
Pax Bräu probieren
Vertrieben wird Pax-Bräu in der Region bisher im Fachmarkt Werner und in der Tankstelle Vorndran in Bischofsheim, in der Gaststätte Schmiede in Bad Neustadt, im Gasthof Roth und im Gasthaus Dickas in Bischofsheim sowie in der Brauerei selbst in der Rathgeberstraße 7 in Oberelsbach bei Franz Seufert, dem Onkel des Braumeisters. Am Samstag, 11. September, wird Braumeister Andreas Seufert „Pax Bräu“ vom Fass bei der 4321-Party am Sportgelände Oberelsbach ausschenken. Getreu dem Motto „4 Bands, 3 Bars, 2 Zelte, 1 Abend“ sorgen bei der Veranstaltung vier junge Bands aus der Region für Stimmung: Rafiki, O’Siris, Since August und 3 Halbe Hahn. Im letzten Jahr kamen über 1000 Besucher und auch in diesem Jahr haben im sozialen Netzwerk „Wer kennt wen“ schon 1400 Leute ihr Kommen zugesagt. Wer das Bier von Andreas Seufert testen und ihn persönlich kennen lernen möchte, dem sei folgender Hinweis dienlich: Bis 21 Uhr ist der Eintritt frei.
Andreas Seufert, Braumeister der PAX BRÄU Oberelsbach, freut sich besonders darüber, dass es nun auch möglich ist, sein PAX BRÄU Vollbier in einer, der alt ehrwürdigen Kultstätten der würzburger Musik- und Veranstaltungsszene genießen zu können – dem IMMERHIN.
Nach dem Umzug und der Wiedereröffnung des Jugendkulturtreffs Immerhin in das Areal der Posthallen am Bahnhofsplatz in Würzburg, war es den Betreibern des Immerhin ein großes Anliegen auch das leckere Bier aus Oberelsbach/Rhön seinen Besuchern anbieten zu können.
Aus diesem Grund heißt es nun auch seit Anfang August 2010 im Jugendkulturtreff Immerhin am Bahnhofplatz 2 (Posthalle) in 97080 Würzburg, „Lasst uns Schwerter zu Zapfhähnen schmieden. Trinken für den Frieden!“